Mietpreisspiegel Berlin: Berliner Mietpreise im Vergleich

Marle Schwien

Aktualisiert am Dez. 07 • 4 Minuten Lesezeit

Berlin zieht junge Menschen an wie kaum eine andere Stadt: zum Wohnen, zum Leben und zum Arbeiten. In der deutschen Hauptstadt trifft Moderne auf Geschichte, politische Ämter auf urbane Kunst, weitläufige Grünanlagen auf grauen Plattenbau. Die Metropole sprüht vor Energie und daher überrascht es nicht, dass auch immer mehr junge Berufseinsteiger und Studierende Berlin als ihre neue Wahlheimat auserkoren: Der Raum in den Innenstädten wird immer knapper, das Bauland immer teurer, die Mieten immer höher.

Doch welche Mietpreise zahlen Studierende und Young Professionals in der Hauptstadt Berlin? Der HousingAnywhere Europäischer Mietspiegelindex analysiert die Mietpreisentwicklung von möblierten Privatzimmern, Studios und Einzimmerwohnungen. Dieser Report untersucht in einer Zeitspanne von einem Jahr insgesamt 74.594 möblierte Unterkünfte in den europäischen Städten, die bei internationalen Studierenden und Young Professionals besonders beliebt sind. Dazu gehören beispielsweise Barcelona, Berlin, Brüssel, Madrid, Mailand, Rotterdam und Wien.

Berlin zieht junge internationale Studenten an

Seit Jahren ist der Immobilienmarkt in Berlin kontinuierlich im Wandel. Berlin gilt als Stadt der großen Freiheit, vielen Künstlern und Discos. Viele junge Menschen aus aller Welt wagen sich in den Großstadtdschungel. Neueinwanderer schätzen die hochwertigen Arbeitsplätze und eine gute Lebensqualität. Dadurch wohnen in Berlin mehr junge Menschen als anderswo in der Republik. Laut Behörden gab es im Jahr 2022 insgesamt 235.365 Zuzüge. Das sind 41.3 Prozent mehr als im Jahr 2021.

Die Hauptstadt zieht vor allem zwei Gruppen an: Studierende und junge Berufseinsteiger. Die Stadt erlebte im Wintersemester 2021/22 einen großen Ansturm auf die Universitäten und Fachhochschulen. Mit mehr als 200.000 eingeschriebenen Studierenden verzeichnete die Stadt ein Rekordhoch der Studierendenzahl.

Und auch für die Gründer- und Kreativszene bietet Berlin einen attraktiven Nährboden für junge Unternehmen. Durch den Start-Up Boom in einer neuen Gründerzeit erlebt die Hauptstadt eine Zuwanderung von jungen Berufseinsteigern und Entrepreneurs. Zusätzlich lockt der Dienstleistungssektor Arbeitnehmer nach Berlin. Die wachsende Bevölkerung in Berlin löst damit einen starken Aufwärtstrend bei den Mietpreisen aus.

Berlin ist eine Mieterstadt

Vier von zehn Personen in der EU wohnen in einer Wohnung. Der europäische Vergleich zeigt, dass insbesondere Deutschland ein Mieterland ist: Während in den Niederlanden 29,9 %, in Österreich 45,8 % und in Spanien 24,2 % der Bevölkerung in einer Wohnung zur Miete wohnen, leben in Deutschland stolze 50,5 % in einer Mietwohnung. Traditionell wohnt ein Deutscher bis zum 35. Lebensjahr in einer Mietwohnung und beschäftigt sich erst danach mit einem Immobilienkauf. Im Hinblick auf Berlin wohnen dort sogar 81,5 Prozent der Einwohner in einer Wohnung zur Miete.

Die starke Tendenz zur Mietwohnung und das Bevölkerungswachstum deuten auf eine günstige Entwicklung für Immobilieninvestitionen hin. In Berlin in Wohnraum zu investieren und das Vermieten der Immobilie sichert Vermietern eine langfristige Rendite.

Unausgeglichene Balance zwischen Wohnkosten und Einkommen

Generell empfehlen Verbraucherschützer, dass die durchschnittlichen Wohnkosten nicht mehr als 30 Prozent des Einkommens übersteigen dürfen. Vergleicht man die durchschnittlichen Wohnkosten mit den durchschnittlichen Gesamteinnahmen der Berliner Haushalte, zeigt sich, dass die Mieter in der Hauptstadt bis zu 68 Prozent ihres Einkommens für ihre Wohnung ausgeben müssen.

Die ungleiche Balance zwischen den Wohnkosten und dem Einkommen ist besonders bei den Studenten und jungen Berufseinsteigern spürbar. Für viele Nachwuchsakademiker ist die Studienfinanzierung durch die hohen Mietpreise erheblich erschwert. Studenten geben bis zu zwei Drittel ihres Gesamtbudgets für die Miete aus, da die BAföG-Pauschale in Berlin häufig nicht ausreicht. Berlin gehört damit zu den teuersten Städten für studentisches Wohnen.

Internationale und nationale Studenten wie auch Berufseinsteiger stehen in der Hauptstadt Berlin vor der Herausforderung, Wohnraum im Rahmen ihres geringen Budgets zu finden. Dadurch verschärft sich der Wettbewerb zwischen den Gruppen bei der Suche nach einem geeignetem Wohnraum.

Die Mietpreisentwicklung in Berlin

Berlin: Eine Stadt, die eine Sogwirkung auf internationale Studierenden und junge Berufstätige hat. Eine Stadt, in der die Mehrheit der Bewohner eine Wohnung mietet als kauft.

In der deutschen Metropole zeichnet sich ein Aufwärtstrend der monatlichen Mietpreise besonders für WG-Zimmer ab. Innerhalb von einem Jahr - von Q3 2022 bis Q3 2023 - ist der durchschnittliche monatliche Mietpreis hier um 11.6 % auf 770 € gestiegen.

Mietpreise für WG-Zimmer im europäischen Durchschnitt

Die wachsende Bevölkerung in Berlin durch internationale Studierenden, einheimische junge Nachwuchsakademiker und junge Berufseinsteiger verdeutlicht die starke Nachfrage nach möblierten Zimmern in einer WG. Berlin verzeichnet im europäischen Vergleich ein Wachstum der Monatsmiete für private Zimmer von 11.6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Mit dieser Wachstumsentwicklung bewegt sich Berlin in dem europäische Mittelfeld der durchschnittlichen Mietpreise für möblierte Zimmer. Spitzenreiter bleibt eindeutig Hamburg: Das starke Wachstum von 21,2 % katapultiert die Monatsmiete auf einen Durchschnitt von 800 Euro.

Mietpreise für Studios im europäischen Vergleich

Die meisten Märkte verzeichneten im dritten Quartal 2023 einen Aufwärtstrend bei den Mieten für Studios. Am signifikantesten sind die Zahlen für die Städte Budapest mit einem starken Plus von 20 % und Hamburg mit 22,5 % gegenüber dem Vorjahr. Am meisten zahlen Mieter für Studios in München (1.650€) und Hamburg (1.470€).

Die durchschnittliche Monatsmiete für ein Studio in Berlin bewegt sich mit einer Miete von 1.300€ im europäischen Mittelfeld.

Mietpreise für 2-Zimmer-Wohnungen im Vergleich

Im Vergleich zum Vorjahr hat Budapest den stärksten Anstieg für Mietpreise von Zweizimmerwohnungen gezeigt: Ein Wachstum von 57,3% zum Vorjahr hebt die Miete in dieser Stadt auf 990€ an. Spitzenreiter im europäischen Vergleich in der Kategorie Zweizimmerwohnungen ist jedoch Amsterdam mit einem durchschnittlichen Mietpreis von 2300€ pro Monat.

Berlin positioniert sich in der Kategorie Zweizimmerwohnungen mit einer durchschnittlichen Monatsmiete von 1.600€ im europäischen Mittelfeld.

Fazit zum Mietpreisspiegel von Berlin

Berlin zieht mit seinem internationalem Flair, dem vielfältigen Studienangebot und seiner Start-Up-Szene junge Menschen an wie kaum eine andere Stadt. Hinzu kommt der attraktive Nährboden in Berlin für die Gründer- und Kreativszene, wodurch junge Berufseinsteiger in die Hauptstadt ziehen.

Berlins Einwohnerzahl nimmt durch den enormen Wanderungsgewinn stark zu. Die Konsequenz ist ein zunehmender Wettbewerb für Wohnraum zwischen internationalen Studierenden und Berufseinsteigern.

Der HousingAnywhere Europäische Mietspiegelindex unterstützt Vermieter und Immobilienverwalter dabei, eine langfristige Perspektive über die Mietpreisentwicklung zu erarbeiten. Vermieter stehen vor der Herausforderung, mehr Unterkünfte in den Städten zu errichten, damit die Nachfrage für Zimmer, Studios und Wohnungen in den europäischen Städten gesättigt wird. Wenn genügend und erschwingliche Wohnungen errichtet werden, kann der Wohnungsmarkt in diesen Städten wieder ins Gleichgewicht gelangen.

Den europäischen Mietspiegelindex von HousingAnywhere kannst du hier einsehen.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken. Bitte wende Dich für eine Rechtsberatung an die zuständigen Behörden oder einen Anwalt.

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