Berlin zieht junge Menschen an wie kaum eine andere Stadt: zum Wohnen, zum Leben und zum Arbeiten. In der deutschen Hauptstadt trifft Moderne auf Geschichte, politische Ämter auf urbane Kunst, weitläufige Grünanlagen auf grauen Plattenbau. Die Metropole sprüht vor Energie und daher überrascht es nicht, dass auch immer mehr junge Berufseinsteiger und Studierende Berlin als ihre neue Wahlheimat auserkoren: Der Raum in den Innenstädten wird immer knapper, das Bauland immer teurer, die Mieten immer höher.
Doch welche Mietpreise zahlen Studierende und Young Professionals in der Hauptstadt Berlin? Der HousingAnywhere Europäischer Mietspiegelindex analysiert die Mietpreisentwicklung von möblierten Privatzimmern, Studios und Einzimmerwohnungen. Dieser Report untersucht in einer Zeitspanne von einem Jahr insgesamt 70.508 möblierte Unterkünfte in den europäischen Städten, die bei internationalen Studierenden und Young Professionals besonders beliebt sind: Barcelona, Berlin, Brüssel, Madrid, Mailand, Rotterdam und Wien.
Seit Jahren ist der Immobilienmarkt in Berlin kontinuierlich im Wandel. Berlin gilt als Stadt der großen Freiheit, vielen Künstlern und Discos. Viele junge Menschen aus aller Welt wagen sich in den Großstadtdschungel. Neueinwanderer schätzen die hochwertigen Arbeitsplätze und eine gute Lebensqualität. Dadurch wohnen in Berlin mehr junge Menschen als anderswo in der Republik. Laut Stadtentwicklung nimmt die Einwohnerzahl in Berlin jedes Jahr um 50.000 Menschen zu.
“Bis zum Jahr 2030 müssten also mindestens 194.000 Wohnungen neu gebaut werden. Bei 1,8 Bewohnern pro Wohnung, wären es sogar 330.000 neue Wohnungen, die hochgezogen werden müssten.
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Die Hauptstadt zieht vor allem zwei Gruppen an: Studierenden und junge Berufseinsteiger. Die Stadt erlebt im Wintersemester 2018/19 einen großen Ansturm auf die Universitäten und Fachhochschulen. Mit mehr als 191.000 eingeschriebenen jungen Menschen verzeichnet die Stadt ein Rekordhoch der Studierendenzahl. Das sind fast 2.900 mehr als im Jahr zuvor. Und auch für die Gründer- und Kreativszene bietet Berlin einen attraktiven Nährboden für junge Unternehmen. Durch den Start-Up Boom in einer neuen Gründerzeit erlebt die Hauptstadt eine Zuwanderung von jungen Berufseinsteigern und Entrepreneurs. Zusätzlich lockt der Dienstleistungssektor Arbeitnehmer nach Berlin.
Die wachsende Bevölkerung in Berlin löst damit einen starken Aufwärtstrend bei den Mietpreisen aus. Der zunehmende Wettbewerb für Wohnraum lässt sich unter anderem auf den enormen Wettbewerb unter internationalen Studierenden und Berufseinsteigern zurückführen. Dem geringen Angebot an bezahlbaren Wohnungen für junge Leute steht eine steigende Zahl von Premium-Wohnungen gegenüber. Diese Entwicklung prägt den Wohnungsmarkt in Berlin entscheidend: Der Leerstand in Berlin ist von sechs Prozent (2002) auf drei Prozent (2011) des Wohnungsbestandes zurückgegangen. Bei zwei Prozent spricht man in Expertenkreisen davon, dass es eng wird am Wohnungsmarkt.
Vier von zehn Personen in der EU wohnen in einer Wohnung. Der europäischen Vergleich zeigt, dass insbesondere Deutschland ein Mieterland ist: Während in den Niederlanden 30,3%, Österreich 29,7% und Belgien 20% der Bevölkerung in einer Wohnung zur Miete wohnen, leben in Deutschland stolze 39,3% in einer Mietwohnung. Traditionell wohnt ein Deutscher bis zum 35. Lebensjahr in einer Mietwohnung und beschäftigt sich erst danach mit einem Immobilienkauf. Im Hinblick auf Berlin wohnen dort sogar 85 Prozent der Einwohner in einer Wohnung zur Miete.
Die starke Tendenz zur Mietwohnung und das Bevölkerungswachstum deuten auf eine günstige Entwicklung für Immobilieninvestitionen hin. In Berlin in Wohnraum zu investieren und zu vermieten sichert Vermietern eine langfristige Rendite.
Generell empfehlen Verbraucherschützer, dass die durchschnittlichen Wohnkosten nicht mehr als 30 Prozent des Einkommens übersteigen dürfen. Vergleicht man die durchschnittlichen Wohnkosten mit den durchschnittlichen Gesamteinnahmen der Berliner Haushalte, zeigt sich, dass die Mieter in der Hauptstadt mehr als 30 Prozent ihres Einkommen für ihre Wohnung ausgeben müssen.
Die ungleiche Balance zwischen den Wohnkosten und dem Einkommen ist besonders bei den Studenten und jungen Berufseinsteigern spürbar. Für viele Nachwuchsakademiker ist die Studienfinanzierung durch die hohen Mietpreise erheblich erschwert. Studenten geben bis zu zwei Drittel ihres Gesamtbudgets für die Miete aus, da die BAföG-Pauschale von 250 Euro in Berlin häufig nicht ausreicht. Berlin gehört damit zu den teuersten Städten für studentisches Wohnen.
Doch auch Young Professionals übersteigen mit ihrem Einstiegsgehalt häufig die durchschnittlichen Wohnkosten im Verhältnis zu den durchschnittlichen Gesamteinnahmen. Internationale und nationale Studenten wie auch Berufseinsteiger stehen in der Hauptstadt Berlin vor der Herausforderung, Wohnraum im Rahmen ihres geringen Budgets zu finden. Dadurch verschärft sich der Wettbewerb zwischen den Gruppen bei der Suche nach einem geeignetem Wohnraum.
Berlin: Eine Stadt, die eine Sogwirkung auf internationale Studierenden und junge Berufstätige hat. Eine Stadt, in der die Mehrheit der Bewohner eine Wohnung mietet als kauft. Eine Stadt, in der der Mietpreis derzeit nur eine Richtung kennt: aufwärts.
In der deutschen Metropole zeichnet sich ein starker Aufwärtstrend der monatlichen Mietpreise besonders für möblierte Einzimmerwohnungen ab. Innerhalb von einem Jahr - von Q1 2018 bis Q1 2019 - ist der durchschnittliche monatliche Mietpreis hier um +7,02% auf 1.096,42€ gestiegen. Und auch die Mietpreise für Studios haben einen deutlichen Sprung gemacht: In einem Jahr sind die Mietpreise hier um +4,51% auf 829,04€ angestiegen. Einen leichten Anstieg zeichnet die Monatsmiete für Privatzimmer ab, die um + 2,15% auf 548,95€ angestiegen ist.
Die wachsende Bevölkerung in Berlin durch internationale Studierenden, einheimische junge Nachwuchsakademiker und junge Berufseinsteiger verdeutlicht die starke Nachfrage nach möblierten Zimmern in einer WG. Dennoch verzeichnet Berlin im europäischen Vergleich nur ein leichtes Wachstum der Monatsmiete für private Zimmer. Der HousingAnywhere Europäische Mietspiegelindex beweist den positiven Trend: Innerhalb von einem Jahr sind die Wohnkosten für ein möbliertes Zimmer in Berlin um 2,15% auf 548,95 Euro pro Monat angestiegen. Mit dieser Wachstumsentwicklung bewegt sich Berlin in dem europäische Mittelfeld der durchschnittlichen Mietpreise für möblierte Zimmer. Spitzenreiter bleibt eindeutig Mailand: Das starke Wachstum von 4,77% katapultiert die Monatsmiete auf einen Durchschnitt von 621,26 Euro.
Durchschnittlicher monatlicher Mietpreis für möblierte Privatzimmer.
Alle Märkte verzeichneten im ersten Quartal dieses Jahres einen Aufwärtstrend bei den Mieten für Einzimmerwohnungen. Am signifikantesten sind die Zahlen für die Städte Barcelona mit einem starken Plus von 10,48% und Madrid mit 7,18% gegenüber dem Vorjahr. Am meisten zahlen Mieter für möblierte Wohnungen in Rotterdam (1.262,27€), gefolgt von Barcelona (1.228,09€), Mailand (1.135,44€) und Madrid (1.097,52€). Die durchschnittliche Monatsmiete für eine möblierte Wohnung in Berlin bewegt sich mit einer Miete von 1.096,42€ im europäischen Mittelfeld. Das Mieterhöhung von 7,02% zum Vorjahr zeigt jedoch eine alarmierende Entwicklung. Die günstigsten Mieten für möblierte Wohnungen zeigt Wien mit einer Miete von 911,09€ (+0,71%) und Brüssel mit einer Miethöhe von 920,17€ (+0,64%) auf.
Durchschnittlicher monatlicher Mietpreis für möblierte Wohnungen.
Im Vergleich zum Vorjahr hat Barcelona den stärksten Anstieg für möblierte Studios gezeigt: Ein Wachstum von 11,87% zum Vorjahr hebt die Miete für möblierte Studios auf 867,42€ an. Barcelona positioniert sich damit zum Spitzenreiter für die Mieten von möblierten Studios im europäischen Vergleich. Vorne an zahlen Mieter in Mailand mit 855,64€ (+0,67%% zum Vorjahr) für ein möbliertes Studio am zweitmeisten, gefolgt von Berlin mit einer Miete von 829,04€ (+4,51%). Berlin positioniert sich mit einer überdurchschnittlichen Miete als drittteuerste Großstadt für möblierte Studios. Grund dafür ist eine Mieterhöhung von 4,51% innerhalb eines Jahres.
Durchschnittlicher monatlicher Mietpreis für möblierte Studios.
Berlin zieht mit seinem internationalem Flair, dem vielfältigen Studienangebot und seiner Start-Up-Szene junge Menschen an wie kaum eine andere Stadt. Neunzehn private und elf öffentliche Hochschulen ziehen im Wintersemester 2018/19 insgesamt mehr als 191.000 eingeschriebenen junge Menschen an. Hinzu kommt der attraktive Nährboden in Berlin für die Gründer- und Kreativszene, wodurch junge Berufseinsteiger in die Hauptstadt ziehen. Berlins Einwohnerzahl nimmt durch den enormen Wanderungsgewinn stark zu. Die wachsende Stadtbevölkerung in Berlin ist der zentrale Grund für den Aufwärtstrend für die Mietpreise für Zimmer, Studios und Einzimmerwohnungen. Die Konsequenz ist ein zunehmender Wettbewerb für Wohnraum zwischen internationalen Studierenden und Berufseinsteigern.
“Der Europäische Mietspiegelindex verdeutlicht jedoch, dass sich Berlin mit den Mietpreisen auf einem moderaten bis hohen Niveau im Vergleich zu anderen europäischen Städten bewegt.
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Insgesamt verzeichnet Barcelona den stärksten Anstieg für Mietpreise im letzten Jahr. Besonders Studios sind mit einem Anstieg von 11,87% auf 867,42€ gestiegen und eine Einzimmerwohnung mit einem Wachstum von 10,48% auf 1.228,09€. Nichtsdestotrotz bleibt Barcelona einer der günstigsten europäischen Hauptstädte für Studierenden und junge Berufseinsteiger, die ein privates Zimmer suchen (500,11€). Berliner Vermieter haben im letzten Jahr die Preise für möblierte Einzimmerwohnungen mit 7,02% drastisch erhöht. Möblierte Studios in Berlin haben einen durchschnittlichen Anstieg von 4,51% verzeichnet, wodurch sich die Stadt als drittteuerste Stadt in diesem Vergleich beweist. Mieter zahlen für möblierte private Zimmer nur 2,15% mehr im Vergleich zum Vorjahr. Berlin zählt mit einer Miete von 548,95,31€ für ein privates Zimmer zum europäischen Mittelfeld.
Der HousingAnywhere Europäische Mietspiegelindex unterstützt Vermieter und Immobilienverwalter dabei, eine langfristige Perspektive über die Mietpreisentwicklung zu erarbeiten. Vermieter stehen vor der Herausforderung, mehr Unterkünfte in den Städten zu errichten, damit die Nachfrage für Zimmer, Studios und Wohnungen in den europäischen Städten gesättigt werden. Wenn genügend und erschwingliche Wohnungen errichtet werden, kann der Wohnungsmarkt in diesen Städten wieder ins Gleichgewicht gelangen. Insbesondere bezahlbarer Wohnraum in der Nähe der Universitäten ist für internationale Studenten in der Hauptstadt wichtig. Eine bessere Koordination von Angebot und Nachfrage kann in Zukunft die Suche nach einer Unterkunft für die internationalen Studenten und Young Professionals erleichtern und gleichzeitig können die Vermieter ihre maximale Rendite ihrer Unterkünfte anpassen. Den HousingAnywhere Europäische Mietspiegelindex können Sie hier downloaden.
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