Fünf Versicherungen für Vermieter und Eigentümer

Marle Schwien

Aktualisiert am Aug. 21 • 3 Minuten Lesezeit

Ob ein Wasserschaden im Badezimmer oder ein Brandloch im Sofa: Unerwartete Fauxpas können gerade Privatvermietern das finanzielle Gleichgewicht nehmen. Damit diese für Schäden in den vermieteten Objekten nicht mit ihrem Privatvermögen aufkommen müssen, gibt es einige Versicherungen, die sich für Immobilienverwalter und Vermieter lohnen.

Wir erklären die fünf wichtigsten Versicherungen und verraten Ihnen, welche Kosten auf Sie zukommen.

Hausratversicherung, Gebäudeversicherung & Co.: Diese fünf Versicherungen sollte jeder Vermieter abschließen

Eine Versicherung für ein Mietobjekt abzuschließen ist zwar – bis auf die Wohngebäudeversicherung – nicht verpflichtend, kann das finanzielle Risiko eines jeden Vermieters und Eigentümers aber auf einem Minimum halten – und viel Ärger ersparen.

Das Gute: Die meisten Versicherungen können sogar von der Steuer abgesetzt werden.

Diese fünf Versicherungen sollten Sie im Blick haben:

  1. Wohngebäudeversicherung
  2. Hausratversicherung
  3. Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung
  4. Mietausfallversicherung
  5. Rechtschutzversicherung

Elementar: Die Wohngebäudeversicherung

Vermieter sind immer wieder unvorhersehbaren und dennoch realistischen Risiken ausgesetzt. Letzten Endes kann der Vermieter weder die Verantwortung über die Taten für seine Mieter übernehmen noch Naturkatastrophen vermeiden.

Aber: Mit einer Wohngebäudeversicherung kann sich ein Vermieter vor Naturkatastrophen wie Sturm, Blitz, Hagel und Feuer, aber auch vor Elementarschäden wie Leitungswasser schützen und damit kostspielige Schäden abdecken.

Die Wohngebäudeversicherung gilt als elementarer Schutz vor Schäden an der Immobilie

Wenn das Mietobjekt aus genannten Gründen Schaden nimmt, trägt die Wohngebäudeversicherung bis zur festgelegten Versicherungssumme alle Kosten, die Vermieter für den Aufbau der Immobilie zahlen müssten.

Gut zu wissen: Die Versicherung umfasst nicht nur die Immobilie an sich, sondern auch An- und Einbauten, Klingel, Briefkasten und weiteres Zubehör, das im Vertrag aufgeführt wird.

Hausratversicherung für möblierte Wohnungen

Der Name verrät es bereits: Die Versicherung deckt den Hausrat des Mietobjekts ab. Dazu zählen alle Möbel und Gebrauchsgegenstände.

Insbesondere für Vermieter, die möblierte Wohnungen anbieten, ist eine Hausratversicherung A und O. Eigentümer sichern sich damit gegen Schäden, Feuer oder Diebstahl der Gegenstände ab, die sie dem Mieter zur privaten Nutzung überlassen haben.

Gut zu wissen: Die Kosten für die Hausratversicherung für ein Mietobjekt können auf den Mieter umgelegt werden. Vorsicht: Das gilt nur für möblierte Wohnungen – unmöblierte Objekte sind ausgeschlossen.

Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherung

Kein Vermieter kann und sollte seinen Mieter auf Schritt und Tritt im Auge behalten. Und dennoch müssen Vermieter und Eigentümer einen Schadenersatz gegenüber Dritten für den Mieter übernehmen.

In Deutschland muss jeder Bürger in unbegrenzter Höhe für jene Schäden aufkommen, die dieser fahrlässig verursacht hat (§ 823 BGB).

Für Vermieter bedeutet das: Er muss sich darauf verlassen, dass der Mieter beispielsweise seine Streupflicht wahrnimmt.

Eine Haftpflichtversicherung übernimmt die hohen Kosten zur Schadensregulierung gegenüber Dritten. Dazu zählen Schäden, die durch bauliche Mängel, Verletzung der Räum- und Streupflicht im Winterdienst, Reinigung, Beleuchtung oder bauliche Instandhaltungen entstehen.

Mieterausfallversicherung gegen Mietverlust oder Mietnomadenversicherung

Selbstauskunft, Vermieterbescheinigung und Bonitätsprüfung: Um sich gegen Mietnomaden oder Mietverlusten zu schützen, kann ein Vermieter eine Reihe an „Vorsorgemaßnahmen” treffen.

Doch eine hundertprozentige Sicherheit gibt es nicht. Damit Privatvermieter durch Mietausfälle oder Mietnomaden nicht in ein finanzielles Loch fallen, kann die Mietausfallversicherung in diesen Fällen für einen finanziellen Ausgleich sorgen. In manchen Fällen werden neben der Miete auch die Nebenkosten und sogar Renovierungs- und Sanierungskosten von der Versicherung übernommen.

Rechtschutzversicherung

Wenn es zum Eklat kommt, wird’s meistens teuer: Anwaltskosten oder Zwangsvollstreckungen ziehen hohe Summen mit sich.

Eine Rechtschutzversicherung übernimmt für Vermieter und Eigentümer die Folgekosten aus Streitigkeiten mit einem Mieter

Dazu zählen Kosten für gesetzliche Anwaltsgebühren, Sachverständigenhonorare für Gutachten, Gerichtskosten oder Kosten für die Zwangsvollstreckung.

Die Kosten und Steuervorteile im Überblick

VersicherungKostenVoraussetzungSteuervorteil
Wohngebäudeversicherungca. 100 EUR / Jahresbeitragabhängig vom Baujahr, Standortals Werbungskosten absetzbar
Hausratversicherungca. 50 bis 150 EUR / JahresbeitragNein, aber Kosten können auf Mieter umgelegt werden
Haus- und Grundbesitzerhaftpflichtversicherungca. 40 bis 150 EUR / Jahresbeitragals Betriebskosten absetzbar
Mietausfallversicherungca. 65 bis 120 EUR/ Jahresbeitragabhängig von der DeckungssummeNebenkosten, absetzbar als Werbungskosten
Rechtschutzversicherungca. 50 bis 300 EUR / Jahresbeitragabhängig von der Anzahl der Wohneinheitenals Werbungskosten absetzbar

Vergleichsportale wie Verifox und Check24 können Ihnen dabei helfen, den günstigsten Tarif für Ihre individuellen Bedürfnisse zu finden.

Im Überblick

Versicherungen sparen Vermietern und Eigentümern viele Risiken und Kummer. Die fünf Versicherungen schützen gerade Privatvermieter davor, die hohe Summen für entstandene Schäden aus ihrem Privatvermögen begleichen zu müssen. Stattdessen decken Versicherer dieses finanzielle Risiko ab.

Und noch besser: Die meisten Versicherungen können von der Steuer abgesetzt werden. Die Gesetzgebung folgt einem simplen Prinzip: Wer für sich selbst vorsorgt und dem eigenen Risiko, irgendwann von staatlichen Leistungen abhängig zu sein, vorbeugt, der wird vom Fiskus belohnt.

Dieser Artikel dient nur zu Informationszwecken. Bitte wende Dich für eine Rechtsberatung an die zuständigen Behörden oder einen Anwalt.

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