HousingAnywhere International Rent Index Q3 2023 pro Stadt

Mietenanstieg in Europa nimmt wieder Fahrt auf

HousingAnywhere Rent Index 1-to-3 bedroom aparments average rental price

  • Europaweit zogen die Mietpreissteigerungen im dritten Quartal 2023 wieder an und verzeichneten für alle im HousingAnywhere International Rent Index analysierten Immobilientypen einen durchschnittlichen Anstieg von 3,1 % gegenüber dem Vorquartal.
  • Nachdem die Mietpreise für Einzelzimmer in den beiden vorangegangenen Quartalen stabil blieben, ist im dritten Quartal ein Anstieg von 2,5 % zu verzeichnen. Gleichzeitig stehen Studenten in ganz Europa unmittelbar vor Semesterbeginn einem insgesamt knappen Angebot gegenüber.
  • Angesichts wieder stärker steigender Mieten (im Quartalsvergleich) und eines Preisanstiegs von weiterhin über 9 % im Vergleich zum Vorjahr bleibt bezahlbarer Wohnraum in den meisten europäischen Städten ein großes Problem.

Rotterdam, 4. Oktober 2023 – Der International Rent Index von HousingAnywhere, Europas größter Plattform für mittel- bis langfristige Vermietung, zeigt, dass die Mietpreissteigerungen im dritten Quartal 2023 wieder zunehmen. Die 21. Ausgabe des Index verzeichnet einen durchschnittlichen Preisanstieg von 3,1 % gegenüber dem Vorquartal (gegenüber 1,5 % im Vergleich von Q2/2023 zu Q1/2023) über alle untersuchten Immobilientypen hinweg. Insgesamt liegt der durchschnittliche Preisanstieg im Jahresvergleich für alle Immobilientypen bei 9 % und damit nur geringfügig niedriger als im letzten Bericht (9,6 %). Der Rent Index analysiert die Preisentwicklung in 23 beliebten europäischen Städten für Einzelzimmer, Studios und Wohnungen mit ein bis drei Schlafzimmern, die meist möbliert sind und besonders von mobilen Studenten und jungen Berufstätigen nachgefragt werden.

Anfang 2023 verlangsamte sich der quartalsweise Anstieg der Mietpreise, nach zwei Jahren starken Wachstums. Gerade im Zuge der Pandemie ist das Wohnen zur Miete für viele Menschen zunehmend unerschwinglich geworden. Die jüngste Verlangsamung des Preisanstiegs dürfte jedoch nur von kurzer Dauer gewesen sein: Im dritten Quartal, der Hochsaison für Umzüge, haben die Preise wieder angezogen. Studios verzeichnen dabei den höchsten Preisanstieg im Quartalsvergleich (6,1 %), während Einzelzimmer nach zwei Quartalen ohne Preisanstieg ebenfalls einen deutlichen Zuwachs bei den Mietkosten verzeichnen (2,5 %). Wohnungen hingegen verzeichnen lediglich einen moderaten Anstieg von 0,7 % im Quartalsvergleich. Betrachtet man die Gesamtheit der Preissteigerungen im dritten Quartal dieses Jahres, so liegen die Preise immer noch deutlich über denen des Vorjahres, mit einem Anstieg von 8,8 % für Studios, 9,7 % für Einzelzimmer und 8,7 % für Wohnungen gegenüber 2022.

Djordy Seelmann, CEO von HousingAnywhere:

"Die leichte Abschwächung des Mietpreisanstiegs zu Beginn des Jahres mag Hoffnungen geweckt haben. Dennoch waren wir vorsichtig, zu optimistisch zu sein, denn die Hochsaison der Wohnmobilität stand seinerzeit noch aus. Europaweit kämpfen die Menschen weiterhin mit den Folgen angespannter Mietmärkte. Der derzeitige Preisanstieg ist so nur eine weitere Mahnung für alle Akteure auf dem Wohnungsmarkt, jetzt - mehr denn je - den Bedürfnissen einer immer mobileren Gesellschaft gerecht zu werden: Es ist von entscheidender Bedeutung, einen nachhaltigen Bestand an Mietwohnungen zu entwickeln. Neubauten sind unverzichtbar, aber auch flexiblere Genehmigungen, die eine Wiederverwendung und gemischte Nutzung von Immobilien ermöglichen, können schnelle Abhilfe schaffen und gleichzeitig dazu beitragen, dass sich langfristige Lösungen etablieren."

Zu Semesterbeginn steigen die Preise für Einzelzimmer in Wohngemeinschaften angesichts eines zu knappen Angebots

Die zuvor beobachtete Stagnation der Preisentwicklung bei Einzelzimmern scheint in den meisten europäischen Städten ein Ende gefunden zu haben. Gerade Mailand, wo Studenten ebenso wie in Rom vor den Universitäten kampierten, um gegen die hohen Mieten in Italien zu protestieren, verzeichnete mit 12,6 % den europaweit höchsten Preisanstieg im Vergleich zum Vorquartal. Auch wenn Mieten in spanischen und portugiesischen Städten im Vergleich zu anderen europäischen Orten immer noch vergleichsweise erschwinglich sind, verzeichnen Valencia, Madrid und Porto mit 7,1 %, 6,7 % bzw. 5,9 % im Quartalsvergleich deutlich stärkere Preiserhöhungen für Einzelzimmer als andere europäischen Städte.

Abweichend vom europäischen Trend verzeichneten alle im Rent Index analysierten niederländischen Städte - Amsterdam, The Hague und Rotterdam- eine Stagnation oder sogar einen Rückgang der Preisentwicklung für Einzelzimmer (im Quartalsvergleich). Diese Verlangsamung der Preisentwicklung führte jedoch noch nicht zu erschwinglichen Preisen, und so weisen Amsterdam, Den Haag und Rotterdam immer noch einige der höchsten Mietpreise für Einzelzimmer in ganz Europa auf. Die Stadt Utrecht weist hingegen einen überraschenden und deutlichen Preisrückgang auf, sowohl im Quartalsvergleich (-13,8 %) als auch im Jahresvergleich (-18,8 %). Damit ist sie die einzige der 23 Städte, in der die Einzelzimmerpreise niedriger sind als vor einem Jahr. Auch die deutschen Städte gehören nach wie vor zu den Mietmärkten mit den höchsten Preisen für Einzelzimmer in Europa. Zudem verzeichneten Hamburg und München einen Preisanstieg von 5,4 % bzw. 5,3 % im Quartalsvergleich.

Top-5 Preisentwicklungen für Einzelzimmer (im Quartals - und Jahresvergleich)

Preisentwicklung im QuartalsvergleichPreisentwicklung im Jahresvergleich
Mailand12.6%Lissabon33.3%
Paris7.5%Hamburg21.2%
Valencia7.1%Den Haag21.0%
Madrid6.7%Köln20.9%
Porto5.9%Budapest15.5%

Beruhigung der Wohnungspreise in portugiesischen Städten nach deutlichen Steigerungen im Vorquartal

Im dritten Quartal schlossen die noch vergleichsweise erschwinglichen Städte in Deutschland zu den teuersten des Landes auf. Während München und Berlin in den Top 10 der Städte mit den höchsten Wohnungspreisen (mit Durchschnittsmieten von 1.760 € bzw. 1.600 €) liegen, verzeichnen Köln und Frankfurt einen hohen Anstieg im Quartalsvergleich (11,0 % und 4,0 %) ebenso wie im Jahresvergleich (16,7 % und 12,3 %). Die der im Rent Index analysierten italienischen Städte befinden sich ebenfalls unter den Top 10 der höchsten absoluten Wohnungspreise, wobei die Mietpreise in Mailand im Vergleich zum letzten Jahr unverändert bleiben. Turin ist nach wie vor die günstigste Stadt für Wohnungen in Europa.

Der portugiesische Wohnungsmarkt scheint sich nach dem steilen Anstieg der Wohnungspreise im Vorquartal in einem vorübergehenden Gleichgewicht zu befinden. Lissabon bleibt zwar die zweitteuerste Stadt (2.000 €), verzeichnet aber in dieser Ausgabe des Rent Index einen Rückgang von 16,7 % gegenüber dem Vorquartal und 8,7 % gegenüber dem Vorjahr. Die Wohnungspreise in Porto bleiben gegenüber dem Q2 unverändert, liegen aber immer noch 16,7 % höher als vor einem Jahr. Die niederländischen Städte gehören nach wie vor zu den teuersten in Europa, doch auch wenn Amsterdam den höchsten absoluten Preis beibehält, verzeichnet es im Jahresvergleich einen Preisrückgang von -2,1 %.

Top-5 Preisentwicklungen für Wohnungen mit 1-3 Schlafzimmern (im Quartals - und Jahresvergleich)

Preisentwicklung im QuartalsvergleichPreisentwicklung im Jahresvergleich
Köln11.0%Budapest57.3%
Madrid8.0%Valencia27.3%
Rotterdam6.3%Florenz19.6%
Turin5.6%Köln16.7%
Brüssel4.3%Porto16.7%

Deutschland und die Niederlande haben die höchsten Studiopreise, doch auch vormals erschwinglichere Städte ziehen nach

Insgesamt sind die Mieten für Studios in deutschen und niederländischen Städten höher als in anderen europäischen Städten, was ebenso für Einzelzimmer gilt. Gleichwohl sind eben diese beiden Immobilientypen für junge und mobile Menschen, die im Ausland ein neues Zuhause suchen, von besonderem Interesse. Angesichts der anhaltenden Wohnungsknappheit laufen beide Länder Gefahr, bei der Anwerbung und Bindung internationaler Studenten und Fachkräfte gegenüber anderen Ländern das Nachsehen zu haben. Einheimische wie Zugezogene konkurrieren zunehmend um Wohnraum und unlängst ist die Wohnungsknappheit in Deutschland und den Niederlanden Ausdruck eines tief verwurzelten, strukturellen Angebotsmangels im Bauwesen geworden. Die politischen Entscheidungsträger erkennen zunehmend die Notwendigkeit die Ursachen anzugehen, um das künftige Wirtschaftswachstum und den sozialen Wohlstand der Länder nicht zu gefährden.

In Portugal sind die Preisentwicklungen für Studios erschreckend: Porto verzeichnete einen Preisanstieg von 73,0 % gegenüber dem Vorjahr. In Spanien ist Valencia nach wie vor die erschwinglichste spanische Stadt für Studios (836 €), aber mit einem Anstieg von 27,6 % gegenüber dem Vorquartal und 19,4 % gegenüber dem Vorjahr holt sie schnell zu den Preisniveaus in anderen spanischen Städten auf.

Top-5 Preisentwicklungen für Studios (im Quartals - und Jahresvergleich)

Preisentwicklung im QuartalsvergleichPreisentwicklung im Jahresvergleich
Porto36.0%Porto73.0%
Valencia27.6%Hamburg22.5%
Rom26.7%Budapest20.0%
Helsinki26.0%Valencia19.4%
Madrid15.5%Florenz12.3%

Über den HousingAnywhere International Rent Index Report

Für diese 21. vierteljährliche Ausgabe des International Rent Index analysierte HousingAnywhere 74.594 Wohnobjekte, die im vergangenen Jahr auf der Plattform gelistet waren und das Interesse von potenziellen Mietern geweckt haben. Die dargelegten Daten umfassen Immobilientypen wie Einzelzimmer (in Wohngemeinschaften), Studios und Wohnungen in 23 europäischen Städten. Von allen analysierten Wohnungen waren 58 % Ein-Zimmer-Wohnungen, 31 % Zwei-Zimmer-Wohnungen und 11 % Drei-Zimmer-Wohnungen. Etwa 95 % der angebotenen Objekte waren voll möbliert, und bei 59 % waren die Nebenkosten im Mietpreis inbegriffen, womit sich alle Angebote insbesondere an international mobile junge Berufstätige und Studierende richten.

Der Bericht ist auch in Englisch, Spanisch, Italienisch und Niederländisch verfügbar.

Über HousingAnywhere

HousingAnywhere ist Europas größte Plattform für mittel- bis langfristige Mietunterkünfte. Mit der vollständigen Übernahme von Kamernet und dem Erwerb der Mehrheitsbeteiligung an Studapart repräsentiert das Unternehmen mehr als 30 Millionen Menschen pro Jahr, mehr als 160.000 verfügbare Mietobjekte und mehr als 100.000 Mieter, die ihr neues Zuhause in Europa finden, basierend auf der Performance im Jahr 2022. HousingAnywhere richtet sich an junge Berufstätige und Studenten, vorwiegend im Alter zwischen 18 und 35 Jahren, und bringt sie mit Wohnungsanbietern zusammen, die von privaten Immobilienbesitzern bis hin zu großen Hausverwaltungen reichen. Über die fortschrittliche Plattform buchen die Mieter in der Regel längere Aufenthalte außerhalb ihres Herkunftslandes und mieten eine Unterkunft für drei bis zwölf Monate. HousingAnywhere ist derzeit in den meisten europäischen Städten sowie in wichtigen Metropolen der USA tätig und hat damit eine Präsenz an mehr als 125 Orten. Das Technologie-Scale-up beschäftigt derzeit 260 Mitarbeiter und unterhält Geschäftsstellen in Rotterdam und Paris.

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